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Begleitetes Malen
Begleitetes Malen (Pittura Accompagnata) wurde 1965 in der Schweiz von Dr. phil. Bettina Egger, einer Schülerin von Arno Stern, dem Schöpfer des “Closlieu” in Paris in den 1940er Jahren, entwickelt. Ausgehend von der Annahme, dass das Zeichnen ein archaisches Bedürfnis des Menschen darstellt und dass sich jeder durch die universelle Sprache des Zeichnens spontan und unmittelbar ausdrücken kann, ist diese Methode besonders für diejenigen geeignet, die ihre innere Welt erforschen möchten.
Begleitetes Malen fördert Wahrnehmung, Kreativität und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, indem es jeder Person die Möglichkeit bietet, in einem geschützten Raum Neues auszuprobieren oder “mit Farben zu spielen” - einfach aus Freude an der Bewegung der Hand und dem Effekt der Farbtöne.
Begleitetes Malen bedeutet, dass die malende Person Unterstützung bekommt, um sich mit ihren Gefühlen, Bedürfnissen, Erinnerungen oder Stimmungen auseinanderzusetzen. Die Hilfe besteht darin, gemeinsam zu schauen, was auf dem Bild passiert und wie es mit den Erlebnissen der Person beim Malen zusammenhängt.
Die Bilder werden niemals interpretiert oder diskutiert. Es geht vielmehr darum, sie zu “klären” oder manchmal “in Ordnung zu bringen”. Das Malen spielt eine wichtige Rolle auf einem ganz persönlichen Weg, der nur darauf abzielt, das eigene Wachstum zu fördern.
Malen für Kinder
Das Malen im Atelier gibt jedem Kind die Möglichkeit, regelmässig sein eigenes “Nimmerland” zu entdecken - einen magischen Ort, an dem alles möglich ist und nichts gezwungen wird. Hier verschwinden Raum und Zeit, die Fantasie übernimmt, und das Kind kann sich frei ausdrücken. Ganz ohne Bewertungen oder Erwartungen entsteht ein Bild, das einzigartig und persönlich ist, aber auch etwas Universelles ausdrückt.
Es geht nicht darum, Kunst zu machen, das Zeichnen zu lernen oder Techniken zu studieren. Vielmehr geht es darum, ein grundlegendes Bedürfnis zu erfüllen - nämlich “Spuren zu hinterlassen” und “mit dem Malen zu spielen”. Kinder wissen noch genau, wie das geht.


Malen für Erwachsene
Regelmässig im Malatelier zu malen bedeutet, sich um die eigene innere Welt zu kümmern: unseren Träumen, unseren Wünschen und wahrscheinlich auch unseren Ängsten und Sorgen eine Stimme zu verleihen. Beim Malen können wir ihnen begegnen, sie anschauen, sie als etwas Persönliches, Intimes und Einzigartiges schätzen.
Aber keine Sorge: Wir interpretieren nicht und symbolisieren auch nichts! Es geht einfach darum, den Moment zwischen einem Gedanken und dem nächsten zu erfassen, ihm eine Farbe, eine Form zu geben und sich dann davon tragen zu lassen, überrascht zu werden, während man offen und neugierig bleibt, die Signale des Körpers beobachtet und sich liebevoll mit dem beschäftigt, was auf dem grossen Blatt Papier passiert, das an der Wand hängt.
Ich garantiere dir, dass jedes Bild zu einer Reise, einem Abenteuer wird! Man malt stehend und mit der ungeübten Hand (Rechtshänder mit der linken Hand und umgekehrt) - unglaublich, aber wahr… Probier es aus!


Was ist LOM®?
LOM® steht für Lösungsorientiertes Malen. Dies ist ein anerkannter humanistischer kunsttherapeutischer Ansatz, der in der Schweiz von Dr. phil. Bettina Egger zusammen mit dem Psychologen Lic. Phil. Jörg Merz entwickelt wurde.

Mit dieser revolutionären Methode ist es möglich, negative Emotionen und Überzeugungen, die mit Symptomen, Traumata, Konflikten oder Ängsten verbunden sind, zu verändern… Wie? Einfach durch die Arbeit am Bild! Durch das Erarbeiten einfacher und klarer Bilder, die fragmentierte Erinnerungen oder bedrückende Vorstellungen ersetzen, werden Herz und Geist erleichtert, Optimismus und Vertrauen geschaffen und neue Perspektiven eröffnet.
Begleitetes Malen kann man sich wie eine Form der Selbstfürsorge vorstellen, ähnlich wie regelmässiges Yoga, das Körper und Geist in Bewegung hält. Die LOM®-Methode hingegen ist eher mit der Arbeit eines Osteopathen oder Physiotherapeuten zu vergleichen, der hilft, wenn wir aus dem Gleichgewicht geraten, blockiert sind oder ein Trauma erlebt haben.
Hier kann durch Malen mit der LOM®-Methode Erleichterung geschaffen werden - in unserer Sprache sagen wir “innere Bilder in Ordnung bringen”. Treffender als “Lösungen finden” wäre vielmehr der Ausdruck “bedrückende oder verstörende Bilder durch beruhigende und wohltuende Bilder ersetzen”.

Wie funktioniert die LOM®-Methode?
Der erste Schritt ist, das Problem genau zu erkennen, das Unbehagen verursacht. Dann sucht der Therapeut zusammen mit dem Klienten eine “Aufgabe” zum Malen aus: mit der ungeübten Hand, langsam und bewusst, wobei sie auf die Emotionen und Themen achten, die während des Malens auftauchen.
Die therapeutische Arbeit besteht darin, den Malenden mit Empathie zu begleiten; der Patient darf sich zu keinem Zeitpunkt mit dem Problem identifizieren oder es symbolisieren (z. B. Schwarz für Tod, eine rote Rose für Liebe etc.).
Daher arbeiten wir mit Metaphern (vom griechischen “metafòra” = “woanders hinbringen”), also mit Darstellungen von Objekten, die keine logische Beziehung zum Problem haben. Dadurch wird das Symptom - und mit ihm die entsprechenden Überzeugungen und Ängste - sichtbar, bewusst und kann sich langsam transformieren.
Das Unbehagen wird während des gesamten Prozesses “gemessen”; der Patient gibt eine erste Bewertung ab, und die Verbesserungen werden in den verschiedenen Phasen überprüft.




Für wen ist die LOM®-Methode geeignet?
- Erwachsene
- Funktioniert es?
Da die Probleme, die wir zu lösen haben, oder die Erfahrungen, die wir verarbeiten müssen, mit dem Alter zunehmen, wird die Malerei mit der LOM®-Methode häufiger von Erwachsenen angewendet.
Sie ist jedoch für alle geeignet, die eine Form der Kurzzeittherapie suchen, die nicht auf einer rein kognitiven Analyse basiert, sondern durch ein kreatives Ausdrucksmittel arbeitet.
LOM® ist eine ungewöhnliche Methode, die in Italien noch wenig bekannt ist, einfach aber kraftvoll. Sie wirkt auf das Gehirn durch visuelle Reize und fördert deutliche und dauerhafte Verbesserungen der Lebensqualität.
Die Wirksamkeit der LOM®-Methode ist durch verschiedene Studien dokumentiert und wird von den Neurowissenschaften bestätigt.